2011
Journal Article
Martiny-Hünger, T., Thürmer, J. L., Issa, M., & Gollwitzer, P. M.

Über die Unterstützung reflektiver Verhaltensdeterminanten

Martiny-Hünger, T., Thürmer, J. L., Issa, M., & Gollwitzer, P. M. (2011). Über die Unterstützung reflektiver Verhaltensdeterminanten. Psychologische Rundschau, 62, 179-187.

Abstract: 

Die Fähigkeit des Menschen über den unmittelbaren Moment hinauszublicken und sowohl kurz- als auch langfristige Konsequenzen in aktuelle Handlungsentscheidungen einzubeziehen, ist eine Fähigkeit von unschätzbarem Wert. Jedoch müssen wir uns eingestehen, dass sich diese Fähigkeit oftmals nicht in unserem Verhalten niederschlägt. Sei es das Stück Sahnetorte, die Zigarette, das Bier zu viel oder der spontane, die eigenen Finanzen übersteigende Einkauf; trotz unserer reflektorischen Fähigkeit über den Moment hinauszublicken, scheint unser konkretes Verhalten in vielen Momenten durch unmittelbar auftretende Impulse bestimmt zu sein. Diesem Konflikt zwischen Impuls und Reflektion ist der Positionsartikel von Hofmann und Kollegen (Hofmann, Friese, Müller & Strack, in dieser Ausgabe) gewidmet. Die Autoren betrachten das Phänomen des Selbstkontrollkonflikts sowohl aus einer ideengeschichtlichen als auch aus einer psychologischen Perspektive und berufen sich dabei auf das Reflektiv-Impulsiv-Modell (RIM) von Strack und Deutsch (2004). In dem folgenden Kommentar möchten wir uns dieser Perspektive anschließen, wobei wir versuchen werden sie um zentrale Aspekte einer handlungspsychologischen Perspektive zu erweitern. Wir beginnen mit einer kurzen Zusammenfassung zentraler Konzepte und einem Überblick über die Unterteilung des Kommentars.